Zusammen mit dem BUND hatte die Bürgerinitiative Höferhofer Feld zu einem Ortstermin am Sonntag, den 11.06.2023 aufgerufen.

Auch wenn wir nicht berücksichtigt hatten, das zeitgleich die Konfirmationen erfolgten, habe sich erstaunlich viele Mitbürger dort eingefunden. Zeitweise bis zu 100, nicht nur aus der direkten Nachbarschaft, machten sich ein Bild vor Ort, tauschten sich mit uns aus und unterstützten uns bei unserem Versuch, die geplante Bebauung direkt an K11 etwas plakativer darzustellen, wie es gezeichnete Pläne vermögen.

Bei den Gesprächen zeigte sich mal wieder, das diese Planungen unter dem Radar vieler Bürger erfolgt. Selbst Anwohner aus der näheren Umgebung hatten nichts von den kurzen Mitteilungen in der Presse im letzten Jahr mitbekommen und waren erstaunt über die geplanten Baumaßnahmen.

Auch die Presse war vor Ort und wir erhoffen uns dadurch natürlich auch, diese Pläne der Stadt mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen. Es ist erstaunlich, wie solch große und einschneidende Maßnahmen still und (fast) heimlich angegangen werden, indem man wirklich nur das Minmal erforderliche an die Öffentlichkeit weiter gibt. Natürlich reicht es rechtlich, das Ganze nach Beschlussfassung einmal unter den öffentlichen Bekanntmachungen in der Zeitung einzustellen, und hinterher einen kurzen Artikel in der Zeitung gab es ja auch noch dazu.
Offene Kommunikation mit den Bürgern stellen wir uns anders vor. Mag ja etwas naiv sein.

Zusammen mit dem BUND veranstalteten wir eine Demo vor Ort
Demo am 11.06.2023

Bericht in der RP-online:
https://rp-online.de/nrw/staedte/wermelskirchen/dabringhausen-knapp-100-menschen-bei-protestkundgebung_aid-91955093

Demo 11.06.2023
Demo 11.06.2023

Im Vordergrund hatten die Teilnehmer die Grundrisse der dort geplanten mehrgeschossigen Bauten markiert. Die ungemähte Wiese rechts, auf der natürlich keine Menschenkette gebildet werden konnte, und die hellen, gemähten Flächen dahinter, zeigen ziemlich genau den geplanten Umfang des Baugebiets.
Und sie verdeutlich, wie verschwenderisch die Planungen mit den Flächen umgehen. Auf ca. 20 - 25% der Fläche sind 60 % der Wohnungen geplant, die restlichen 70-75 % sind für die restlichen 40 Wohnhäuser vorgesehen. Wenn, wie in der Begründung vorgegeben, die Schaffung von viel Wohnraum eine maßgebende Intention dieses Neubaugebiets wäre, dann müsste es umgekehrt sein.

Aber so viel Wohnraum brauchen wir dann ja vielleicht auch wieder nicht im Dorf? Dann dient in diesem Fall die großzügige Einzelbebauung vielleicht nur als Lückenfüller, weil die Grundstücke nur im Paket verkauft werden? Man kann nur spekulieren, da die Abmachungen der Stadt mit den Verkäufern natürlich nicht öffentlich sind.

So ist deutlich erkennbar, das die mehrgeschossigen Bauten quasi als Alibi und kostenlosen Lärm- und Sichtschutzwall an die K11 gequetscht wurden.

Abgesehen von der katastophalen optischen Wirkung dieser Trutzburg auf dem Kamm, ließe sich mit einem Verzicht auf die Einzelbebauung und dafür einer moderateren Höhe und Verteilung von  z.B. 2-geschossigen Bauten, auf der Hälfte der Fläche sogar mehr Wohnraum schaffen, wie mit den derzeitigen Planungen vorgesehen. Aber damit würden die hinteren Grundstücke ja gar nicht gebraucht, was natürlich kaum im Sinne der Verkäufer sein kann.

Da stellt sich dem Laien einfach mal die Frage, womit sich mehr Geld verdienen läßt? Obwohl, Geld sollte ja gar nicht der Antrieb für diese Planungen sein, sondern die verantwortungsvolle Weiterentwicklung der Stadtplanung.

Menschenkette 11.06.2023
Menschenkette 11.06.2023